Kreativität reduziert Stress!

Die positiven Wirkungen von Kreativität und Handarbeit

Als ich die MachBar 2018 gegründet habe, verhalf mir das kreative Arbeiten mit meinen Händen zu einer ganz neuen Erfahrung von Selbstwirksamkeit. Als zweifache Mama, Gründerin und Unternehmerin erlebte ich, wie Momente des „Flows“ und kreatives Arbeiten mir zu innerer Balance verhalfen. Damals wusste ich: mein „Warum“ für dieses Unternehmen ist es, Menschen den Zugang zu ihrer eigenen Kreativität zu ermöglichen und möglichst vielen Menschen die positive Kraft von Kreativität spüren zu lassen. „Entdecke deine kreativen Kräfte“ – bis heute der Kern meines Unternehmens.

Was ich in vielen Jahren als Workshopleiterin praktisch erfahren habe, wollte ich tiefer verstehen und so mache ich seit einiger Zeit eine kleine Reise in die Neurowissenschaft und liebe, was ich lerne und nun weiter in meine Arbeit einbringen kann. 

Kreativität und Handarbeit spielen eine bedeutende Rolle für unser Wohlbefinden und unsere geistige Gesundheit. Neurowissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass kreative Tätigkeiten wie Malen, Stricken oder Basteln nicht nur Spaß machen, sondern auch tiefgreifende Auswirkungen auf unser Gehirn und unseren Körper haben. Ich stelle euch hier nach und nach ein paar dieser positiven Effekte vor.

1. Stressreduktion und Entspannung

Wenn wir kreativ tätig sind, sinken unsere Stresshormonspiegel, insbesondere das Cortisol.

Das passiert in unseren Workshops regelmäßig, besonders unter der Woche ab 18 Uhr: die Teilnehmerinnen kommen von der Arbeit und sind erstmal noch im „Alltags-Modus“. Erst nach einer gewissen Zeit, wenn sie die Technik verstanden haben, wenn sie in ihren eigenen, freien Handlungsprozess kommen, wird es ruhiger, entspannter, wir nehmen Lächeln und Entspannung in den Gesichtern wahr. Gegen Ende des Workshops wurde die Zeit vergessen und „man könnte nun einfach so weitermachen“. Entspannte Teilnehmerinnen verlassen die MachBar. Perfekte Vorbereitung zum Nachtmodus 🙂
Wir fördern diesen Prozess in unseren Workshops, indem wir euch ermutigen, euren Perfektionismus abzulegen und euch begleiten. Aber auch indem wir genau auswählen, wie wir unsere Themen für euch aufbereiten, wie komplex sie starten, wie sie sich entwickeln und dass es genug Raum für den „Flow-Zustand“ gibt. Nicht jeder Workshop ist allerdings für einen Flow-Moment geeignet, denn dafür braucht es verschiedene Rahmenbedingungen. Allerdings kommen alle Teilnehmerinnen in den Entspannungs-Zustand in unseren Workshops und vergessen Alltag und Zeit. 

Laut wissenschaftlichen Erkenntnissen kann Handarbeit (oder auch mit den Händen ausgeführte kreative Arbeiten) ähnliche beruhigende Effekte wie Meditation haben. Studien zeigen, dass wiederholte Bewegungen, wie sie beim Stricken oder Makramee vorkommen, den Herzschlag und die Atmung verlangsamen, was zu einem Zustand tiefer Entspannung führen kann.

 

2. Freisetzung von Glückshormonen

Wenn wir kreativ sind oder etwas mit unseren Händen erschaffen, werden im Gehirn Neurotransmitter wie Dopamin freigesetzt. Dieser „Glücksstoff“ ist mit Belohnung und Freude verbunden und kann dazu beitragen, unsere Stimmung zu verbessern und ein Gefühl der Zufriedenheit zu erzeugen.

Sehr oft hören wir den Satz „Ich kann das nicht gut – ich bin gar nicht so kreativ“. Wir haben in vielen Gesprächen und Nachfragen dazu festegestellt, dass es häufig eure Schulzeit mit dem Fach Kunst war, die euch vermittelt hat, dass ihr kreative Dinge wie Malen, Farbgefühl, Feinmotorik nicht „gut“ könnt. DAS hat nichts mit eurer Kreativität zu tun! Ich erlebe eine ähnliche Entwicklung bei meinem Sohn, der sehr kreativ ist, wenn er frei und eigenständig künstlerischen Dingen nachgehen kann, er denkt kreativ, baut kreativ und malt. Seit seine Arbeiten auf dem Gymnasium im Fach Kunst mit einer 4 oder schlechter bewertet (und leider auch verbal seitens der Lehrerin degradiert) wurden, glaubt er nicht mehr an sein Können. Genau so geht es vielen von euch.

Was wir dann in unseren Workshops erleben ist wunderschön: wir schaffen den Rahmen und die Didaktik, so dass jede/r von euch einen guten Einstieg findet und so, dass es keine Bewertungen oder VORGABEN gibt, WIE exakt etwas aussehen muss. Jede/r erschafft sein eigenes Werk und das ist genau richtig!  Ihr habt den Anfang mit euren Händen macht, Dopamin macht den Rest. Ihre belohnt euch selbst und nehmt alle etwas Schönes mit nach Hause. Glücksgefühle und „Am Anfang hätte ich nicht gedacht, dass ich das schaffe!“ hallen nach, wenn die Teilnehmerinnen glücklich nach Hause gehen. Und uns macht genau das ebenso glücklich. 

Kreativität und Handarbeit sind mehr als nur Freizeitbeschäftigungen; sie sind kraftvolle Werkzeuge für unser geistiges und körperliches Wohlbefinden. Die neurowissenschaftlichen Erkenntnisse zeigen, dass diese Tätigkeiten tiefgreifende positive Wirkungen auf unser Gehirn haben und helfen, Stress abzubauen, kognitive Fähigkeiten zu stärken und emotionale Ausgeglichenheit zu fördern (dazu schreibe ich demnächst).
Nächstes Mal, wenn du zu Pinsel, Nadel oder Hammer greifst, erinnere dich daran, dass du nicht nur etwas Schönes erschaffst, sondern auch aktiv deine Gesundheit unterstützt. 

Zu unseren Workshops

Wie wir genau diese positiven Effekte in unser Workshopkonzept einfließen lassen, bleibt natürlich unser Geheimnis. 🙂 Wie Unternehmen extrem davon profitieren können, ihren MitarbeiterInnen öfter kreative Auszeiten, Aufgaben oder Workshops zu gönnen, das schreibe ich demnächst auch hier auf. 

Zu unserem Retreat vom 04.-06. Juli 2025