Warum wir in der MachBar keine Resin-Workshops anbieten
In den letzten Jahren hat sich Epoxidharz – auch als Resin bekannt – zu einem beliebten Werkstoff für kreative DIY-Projekte entwickelt. Von glänzenden Schmuckstücken bis hin zu beeindruckenden Gießharz-Dekoteilen gibt es zahlreiche Einsatzmöglichkeiten. Doch so faszinierend das Material optisch wirkt, so kritisch sehen wir in der MachBar seine Verarbeitung.

Unsere Haltung als Workshopanbieter ist klar: Gesundheit und Nachhaltigkeit stehen bei uns an erster Stelle. Deshalb haben wir uns bewusst entschieden, keine Resin-Workshops anzubieten. In diesem Artikel erklären wir, warum.
Die unterschätzten Risiken von Epoxidharz
Epoxidharze bestehen aus zwei Komponenten: Harz und Härter, die miteinander reagieren und aushärten. Doch während dieses chemischen Prozesses entstehen gesundheitsschädliche Dämpfe, die Allergien, Atemwegsprobleme und Hautreizungen verursachen können.
- Viele Epoxidharze enthalten Bisphenol A (BPA), das als hormonell wirksame Substanz bekannt ist.
- Beim Aushärten entstehen flüchtige organische Verbindungen (VOCs), die Kopfschmerzen, Schwindel und langfristig sogar Nervenschäden verursachen können.
- Direkter Hautkontakt kann zu allergischen Reaktionen und in manchen Fällen zu chronischer Epoxidharz-Dermatitis führen.
Notwendige Schutzmaßnahmen – kein unbeschwertes Kreativerlebnis
Sicheres Arbeiten mit Resin erfordert eine Reihe von Schutzmaßnahmen, die in einem Workshop-Setting nur schwer umsetzbar sind:
✅ Arbeiten in einem gut belüfteten Raum oder unter einer Absaugung
✅ Tragen einer FFP3-Maske (ja, das ist wirklich so eine wie auf dem oberen Bild) zum Schutz vor Dämpfen
✅ Nutzung von Schutzhandschuhen und Schutzbrille
✅ Vermeidung von direktem Hautkontakt und sorgfältige Reinigung der Arbeitsfläche
Diese Maßnahmen stehen in in der Praxis im Kontrast zu unserem Konzept von offenen, geselligen Workshops, in denen Teilnehmende unbeschwerte Auszeiten erleben und mit anderen ins Gespräch kommen können.
Aber nicht nur ist uns der Schutz der eigenen Mitarbeiterinnen sehr wichtig, sondern auch die Sicherheit unserer Kundinnen. Passiert zum Beispiel etwas, würde unsere reguläre Betriebshaftpflicht dies nicht abdecken. Die Gefahrenstufe müsste dafür erhöht werden. (Ich hoffe an dieser Stelle, dass alle, die Workshops geben, sich mit dem Thema Haftpflichtversicherungen als WorkshopleiterInnen vertraut gemacht haben).
Nachhaltigkeit: Ein weiterer Grund für unseren Verzicht
Neben den gesundheitlichen Aspekten ist uns die ökologische Dimension wohl am wichtigsten:
❌ Die meisten Epoxidharze sind erdölbasiert und nicht biologisch abbaubar.
❌ Die Entsorgung ist problematisch – ausgehärtetes Resin gehört in den Restmüll, flüssige Reste gelten als Sondermüll.
❌ Mikroplastikpartikel aus Resin-Arbeiten können in die Umwelt gelangen.
❌ Häufig handelt es sich um „schnelle Deko“, die nicht sehr lange bleiben darf. Es wird demnach unnötig viel Plastikmüll produziert.
Als Anbieter kreativer Workshops setzen wir lieber auf umweltfreundliche Alternativen und Materialien, die ohne problematische Chemikalien auskommen.
Unser Fazit: Kreativität ohne Kompromisse
In der MachBar geht es uns nicht nur um schöne Ergebnisse, sondern auch um ein bewusstes, verantwortungsvolles Gestalten. Wir möchten unseren Teilnehmenden sichere, nachhaltige und gemeinschaftliche Kreativerlebnisse bieten – ohne Atemschutzmaske und Chemiekeule. Stattdessen setzen wir auf Materialien, die gut für uns und die Umwelt sind.
Verharmlosung in Social Media: kaum Masken zu sehen
In sozialen Netzwerken werden Resin-Projekte oft als unkompliziertes DIY gezeigt – leider ohne die notwendigen Sicherheitshinweise. Kaum jemand zeigt sich mit einer FFP3-Maske. Sieht ja auch einfach gruselig aus.
Besonders bedenklich finden wir, dass teilweise suggeriert wird, dass Kinder mit Epoxidharz arbeiten können. Das ist unverantwortlich, denn gerade sie sind empfindlicher gegenüber schädlichen Stoffen.
Glücklicherweise gibt es mittlerweile immer mehr kritische Stimmen unter Autoren und Content-Creatoren, die auf die Risiken hinweisen, sich mit Masken zeigen und eine bewusste Materialwahl fordern. So zum Beispiel der Hersteller-Account Dipon, Natalie Pikul (@natalie_rcw).
Wusstet ihr das über die Verarbeitung und die Schutzmaßnahmen bei der Arbeit mit Resin? Haltet ihr euch daran?
Definitiv ist es ein riesiger Unterschied, ob ihr das privat für euch zuhause macht (ihr seid für euch verantwortlich) oder ob ihr als Unternehmen mit einer Verantwortung für viele andere Menschen agiert.
Hast du Lust, neue kreative Techniken zu entdecken? Dann schau in unser Workshop-Programm – wir haben viele spannende Alternativen für dich!